von Felix Stockar
Laut den Analysen und Prognosen des Mobility Team des global tätigen Consulting-Unternehmens Frost & Sullivan sollen in den nächsten 12 Monaten mindestens 25 neue Elektrofahrzeug-Modelle auf den Markt kommen. Der Chevrolet Bolt – kommt in Europa als Opel Ampera-e auf den Markt – und der Tesla Model 3 sollen die beliebtesten sein. Anreize und Zuschüsse, bedeutende Investitionen der Auto- und Zuliefererindustrie, neue Anbieter sowie niedrige Batteriepreise sind Faktoren, die für zweistelliges Wachstum sorgen sollen.
Die Studie stellt fest, dass viele Regierungen die emissionsfreie Mobilität vorantreiben wollen. Entsprechend fallen die Anreize für batteriebetriebene Elektrofahrzeuge grösser als für Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeuge aus. Deutschland, Grossbritannien, Irland, Norwegen und Schweden werden den grössten Einfluss auf die Preise von Elektrofahrzeugen haben, was mit den finanziellen Anreizen zu tun hat. Die Studie «Global Electric Vehicle Market Outlook 2017» zeigt, dass der Markt für Elektrofahrzeuge bei einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 72,1 Prozent von 2011 bis 2016 auf insgesamt mehr als das 15-fache gewachsen ist. 2017 wird sich der globale Markt für Elektrofahrzeuge voraussichtlich um 25,6 Prozent und 950 000 verkaufte Fahrzeuge vergrössern. 48-Volt-Mildhybride und Plug-in-Hybride werden voraussichtlich die wichtigsten Technologien sein, die in der Europäischen Union Absatz finden, während sich die chinesische Regierung für die BEV einsetzt. Voll-Hybride werden in Japan bis 2025 Standard werden. Mehr als 774 025 Elektrofahrzeuge wurden im 2016 weltweit verkauft, davon waren 63,4 Prozent reine Elektroautos und 36,6 Prozent Plug-in-Hybride. Der Mittlere Osten, Südafrika, Südamerika und einige Länder in Asien-Pazifik verzeichneten im vergangenen Jahr erste Verkäufe von Elektrofahrzeugen. Der chinesische Markt wuchs um 85 Prozent mit mehr als 351 071 verkauften Modellen und einem eroberten Marktanteil von mehr als 45,4 Prozent. Der Markt für Elektrofahrzeuge bewegt sich hin zu einer höheren Batteriekapazität von über 60 kWh, um die Reichweite eines Elektroautos mit einer einzigen Ladung auf über 322 Kilometer (200 Meilen) zu bringen. Industriekonsortien und Unternehmen wie CHAdeMO konzentrieren sich auf eine geografische Expansion, die Afghanistan, China, Kolumbien, Kroatien, Nepal, Sri Lanka, Thailand und Ukraine umfassen. Samsung wird in Wettbewerb mit Teslas Gigafactory treten, was die Entwicklung von Akkus angeht. Tesla nimmt die Kostensenkung für einen Akku in den Fokus; Samsung konzentriert sich jedoch auf Akkus von über 100 kWh, die eine Reichweite von rund 600 Kilometern (370 Meilen) und eine Ladezeit von weniger als 20 Minuten möglich machen. Die Ladesysteme CCS und CHAdeMO werden für Leistungen von 150 bis 350 kW vorbereitet. Elektrofahrzeuge mit einer Reichweite von 300 bis 400 Kilometern werden von General Motors (Chevrolet Bolt und Opel Ampera-e) und Tesla (Model 3) auf den Markt gebracht. Der Marktführer Tesla hat sich für einen starken Wettbewerb gerüstet. Europäische Marken bringen in der Kompakt- und Mittelklasse neue Modelle, teils sogar als neue Marken (Mercedes und VW). Deutsche Premiummarken stehen kurz vor der Lancierung von Luxus-Elektrofahrzeugen, um hinsichtlich Reichweite, Ladezeit und induktivem Laden in direkten Wettbewerb mit Tesla zu treten. Die Start-ups, Lucid Motors, NextEV oder Faraday Future, sehen sich als Herausforderer von Tesla.
Die Autoindustrie ist bereit, die Kunden auch. Für die Herausforderungen der Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen sind Lösungen vorhanden, sie müssten nur umgesetzt werden. Bleibt dafür zu sorgen, dass die Infrastruktur wie Ladestationen, die Steckerarten und die Bezahlsysteme einfacher und kundenfreundlicher werden.