Stundenlanges Sitzen im Büro und noch längerer Blick auf das Handy nach dem Feierabend sorgen dauerhaft für Verspannungen. Doch was können Sie tun, um diese zu lindern und bestenfalls zu lösen? Wir haben ein paar Tipps durch Hausmittel und Übungen für Sie bereit, die Nacken und Schultern einfach entlasten können!
WAS SORGT FÜR ENTSPANNUNG STATT VERSPANNUNG?
Verspannungen an der Nackenmuskulatur sind noch häufiger anzutreffen als die bisher allgegenwärtigen Rückenschmerzen. Der «Spiegel» hat in Zusammenarbeit mit Statista 1660 Arbeitnehmern befragt und das Ergebnis zeigt, dass 67 Prozent unter regelmässigen Nackenverspannungen leiden und 63 Prozent unter gelegentlichen Rückenschmerzen. Die gute Nachricht: Nackenschmerzen sind meist unabhängig von Abnutzungen der Wirbelknochen oder Bandscheibenproblemen und eher das Symptom unserer modernen Arbeitswelt. Etwas Prävention und Eigeninitiative können mehr helfen als man denkt.
DIESE TIPPS KÖNNEN IM ALLTAG HELFEN
Bewegung und Wärme
Sich ausreichend zu bewegen ist besonders wichtig, um die Durchblutung zu fördern, Muskeln zu stärken und Schmerzen zu verhindern. Auch während der Arbeitszeit lohnt es sich, ab und zu aufzustehen und die Kollegen persönlich zu besuchen, statt anzurufen. Ausserdrem bietet stehen statt sitzen bei längeren Telefonaten eine gute Abwechslung. Im Akutfall tut Wärme sehr gut: Schnelle Abhilfe schaffen Wärmepflaster aus der Apotheke oder wärmende Bäder mit Zusätzen aus Moor, entspannenden Pflanzenextrakten oder dem Salz und Schlamm des Toten Meeres.
Sport und Training
Auf Dauer gegen die einseitige Belastung helfen sportliche Aktivitäten: Schwimmen, am besten kraulend, Nordic Walking, leichtes Gerätetraining oder entspannende Sportarten wie Yoga und Qigong können für den nötigen Ausgleich sorgen. Unter Anleitung eines Physiotherapeuten hat sich auch das bindegewebsstärkende Faszientraining, zum Beispiel mit Hilfe einer Faszienrolle, als sehr sinnvoll erwiesen, um Verspannungen zu lösen. Um bei chronischen Schmerzen einer psychischen Belastung vorzubeugen, sollten Patienten auch Entspannungstechniken erlernen wie beispielsweise Autogenes Training.
WAS SIE AUCH BEACHTEN SOLLTEN
Oft führen auch durchgelegene oder zu weiche Matratzen zu Verspannungen! Dauerverspannte lassen sich am besten vom Fachmann beraten, welche Matratze für sie die richtige ist und dank welcher Schlafposition sie morgens erholter aufwachen können (hier erfahren Sie mehr zum Thema «gesund schlafen»). In manchen Fällen kann ein Magnesiummangel zu Verspannungen führen – allerdings eher im Bereich der Waden und Füsse. Hier wäre es wichtig, den Mineralstoffstatus zu überprüfen, um weiteren Mangelerscheinungen wie Herz- oder Schlafbeschwerden vorzubeugen.
Egal wann und wo: Auf die korrekte, wirbelentlastende Haltung kommt es an. Viele Arbeitnehmer können sich heute höhenverstellbare Tische aussuchen, um gelegentlich im Stehen zu arbeiten. Wenn schon der Blick abends auf das Handy fällt, sollte dieses wenigstens in Augenhöhe gehalten werden. Auch Taschen sollten nicht immer auf derselben Seite getragen werden – besser ist ein Rucksack über beiden Schultern.
Bilder: © 123 RF