Die Wichtigkeit von Sonnenschutz ist mittlerweile allgemein bekannt. Trotzdem gibt es immer wieder Unklarheiten, wie dieser richtig angewendet wird. Hier werden Ihnen die notwendigsten Informationen für den perfekten Sonnenschutz für Gesicht, Haut und Haar vermittelt.

Empfindliche Haut stellt besondere Anforderungen an die Sonnenpflege: Sie benötigt hohen Schutz, verträgt aber viele Wirkstoffe schlecht. Geeignet vor allem für den zarten Augenbereich sind physikalische Filter wie Titan- und Zinkoxid, da sie nicht in die Haut eindringen, sondern auf der Oberfläche liegen und UV-Strahlung reflektieren. Bestandteile wie Karitébutter, Kamelienöl, Linsen- und Ingwerextrakt pflegen und beruhigen gereizte Partien. Klar ist, in unseren Breitengraden sollte man nicht länger als 20 Minuten ungeschützt sein. 

Ölige Haut

Viele Sonnencremes verstopfen die Poren und können zu Unreinheiten führen. Neigen Sie zu fettiger Haut, sollten Sie einen Sonnenschutz mit chemischem Filter meiden. Besser eignen sich auch hier physikalische UV-Filter, die das Sonnenlicht reflektieren. Suchen Sie ausserdem ölreduzierte Formeln.

Pigmentierte Haut

Verwenden Sie nicht nur eine getönte Gesichtscreme, sondern eine Sonnencreme mit hohem Schutzfaktor. Gleichzeitig kann Vitamin C die Produktion von Melanin reduzieren. Dabei sollten Sie jedoch nur Produkte verwenden, die unter einer Konzentration von 5 Prozent liegen.

Sonnenschutz mit Hyaluronsäure

Die neuesten Entwicklungen bieten mit Antioxidantien, Melanin-Verstärkern und Enzymtechnologie zusätzliche Sicherheit vor lichtbedingter Hautalterung. Spezielle Zusammensetzungen sorgen für ein noch angenehmeres Hautgefühl. So entwickelte Lancaster eine Creme, die sich dank dem «Dry-Touch-System» direkt auf die feuchte Haut auftragen lässt und ein trockenes, samtiges Finish erzeugt. Vichy vertraut zum Beispiel für einen ebenmässigeren Teint auch beim Sonnenschutz auf Hyaluronsäure. «Sie spendet Feuchtigkeit, füllt Falten auf und lässt die Haut praller aussehen», erklärt die wissenschaftliche Leiterin Katrin Kipper.

©[maridav]123RF.com
Gesicht

Sonnenschutz für das Gesicht schütz nicht nur vor Sonnenbrand und Hautkrebs, auch frühzeitiger Hautalterung und Pigmentflecken wird dadurch vorgebeugt. Bei Sonnencreme im Gesicht denkt man sofort an einen fettigen Film, der Unreinheiten und Pickel verursacht. Um dies zu verhindern, muss man lediglich beachten, dass die Produkte nicht komedogen sind – das heisst, dass die Poren nicht verstopft werden. Wie gut, dass dies bei den meisten Produkten nicht mehr der Fall ist. Mit unterschiedlicher Textur sind die Produkte abgestimmt auf unterschiedliche Hauttypen und Bedürfnisse. 

Haar

Um seine Haut kümmert man sich zur Genüge, wenn es um den Sonnenschutz geht. Was dabei gerne vergessen geht, ist das Haar. Das reagiert – ebenso wie die Haut – sehr empfindlich auf starke UV-Strahlung. Diese verbrennt die schützenden Schichten der Haarfollikel und sorgt für Feuchtigkeitsverlust, Brüchigkeit und verblasste Farben. Zusätzlich trocknen Chlor und Meersalz die Haare aus. Die Folge: sprödes und glanzloses Après-Holiday-Hair. Shampoos und After-Sun-Produkte helfen bei Pflege und Sonnenschutz.

DER EXPERTEN-TIPP

Dosierung:

Kirsten Vogelsang, Training Director bei Estée Lauder: «Als Grundregel für alle Cremes gilt, egal ob mit hohem oder niedrigem Lichtschutzfaktor, sie spätestens nach zwei Stunden zu erneuern. Als ausreichende Menge für das Gesicht empfehle ich einen Teelöffel voll, für den Körper etwa so viel, wie in ein Schnapsglas passen würde.»

Wie gut schützen wasserfeste Produkte?

Dr. Stephan Ruppert, Abteilungsleiter für Produktentwicklung bei Beiersdorf:«Wasserfest bedeutet lediglich, dass nach dem Aufenthalt im Wasser für eine bestimmte Zeit noch mindestens die Hälfte des ursprünglichen Schutzes vorhanden ist. Der europäische Kosmetikverband Colipa definiert, dass er bei der Kennzeichnung wasserfest 40 Minuten anhält, bei extrawasserfest eine Stunde. Ich rate dazu, den Sonnenschutz nach einem ausgiebigen Aufenthalt im Wasser zu erneuern.»

Kann man unter der Sonnencreme ein Anti-Aging-Serum auftragen?

Dr. Olivier Doucet, Vice President Skin Research bei Lancaster Coty: «Serum plus Sonnenpflege übereinander schaffen eine Schicht, die wie ein drittes Produkt wirken würde, das aber weder die ausreichende Funktion eines Serums noch die einer Schutzcreme hätte. Effektiver wäre eine Anti-Aging-Sonnenpflege.»

©[rostislavsedlacek]123RF.com
Dos:
  • Reisen Sie mit Aloe vera, um allfälligen Sonnenbrand zu lindern.
  • Verwenden Sie Produkte, die Hyaluronsäure, Sojaextrakt und Panthenol enthalten, um die Hydratation zu fördern und Entzündungen zu lindern.
  • Tragen Sie Baumwollkleidung, damit die Haut atmen kann.
  • Warten Sie mindestens drei Wochen nach jeder Hautbehandlung (wie Laserbehandlungen und Peelings), bevor Sie Ihre Haut der Sonne aussetzen.
Don’ts:
  • Verwenden Sie keine Retinoide oder Peelings wie Glykol- und Salicylsäuren, die die Haut sonnenempfindlicher machen können. Alle Produkte auf Vitamin-C-Basis sollten eine Konzentration von weniger als 5 Prozent aufweisen.
  • Tragen Sie keine Parfums und Öle in der Sonne, da diese bei UV-Einwirkung zu Entzündungen führen können.
  • Verwenden Sie keine Produkte auf Erdölbasis; sie fangen Wärme in der Haut ein und verschlimmern den Sonnenbrand.
Auswahl Sonnenschutzprodukte-Hersteller (unvollständig)
  • Ambre Solaire
  • Annemarie Börlind
  • Avème
  • Biotherm
  • Clarins
  • Caudalie
  • Daylong
  • Dior 
  • Estée Lauder
  • Farfalla (Naturkosmetik)
  • Kiehl’s
  • Lancaster
  • Lancôme Soleil
  • Louis Widmer
  • Mila d’Opiz
  • Neutrogena
  • Nivea
  • La Prairie
  • Shiseido
  • Sisley
  • Ultrasun
  • Vichy
  • Weleda

Quelle Beitragsbild: ©[Sergey Novikov]123RF.com

Auch diese Artikel könnten Sie interessieren: