Wie so manche Stadt oder Gemeinde im Limmattal befindet sich auch Schlieren in einer erstaunlichen Metamorphose. Die neuen Stadtteile entwickeln sich zu In-Quartieren mit grosser Lebensqualität und guter Infrastruktur. Was sich in den vergangenen Jahren so alles verändert hat, erinnert stark an die Jahrhundertwende um 1900. Alles befindet sich im Umbruch, nichts bleibt gleich. Wie schnelllebig unsere Zeit geworden ist, zeigt nur schon die Geschichte der Schweizerischen Wagons- und Aufzügefabrik in Schlieren. Was damals am 18. Mai 1895 mit dem Kauf des Zürcher Nobel-Carossiers J. C. Geissberger begann, endete mit dem «Aus» und der Schliessung 1985. Die legendäre «Wagi» war Geschichte und rund 700 Arbeitsplätze gingen verloren. Schlieren war als Wirtschaftsstandort am Boden. Scheinbar. Kurze Zeit später rappelte sich die Stadt wieder auf. 1984 kaufte der Innerschweizer Leo Krummenacher das gesamte Wagi-Aral, wohl wissend hier etwas ganz Grosses realisieren zu können. Und er sollte Recht bekommen. Auf dem rund 60 000 m² grossen Land entwickelte er das Wagi-Areal zu einem der bedeutendsten Wirtschaftsgebiete der Schweiz. Man darf dieses «Werk» durchaus als modellhaft bezeichnen, entstand doch hier ein High-Tech-Standort der Superlative.
Im Bio-Technopark zum Beispiel gehen hoch qualifizierte Mitarbeitende aus der ganzen Welt in «Life Science»-Firmen ihrer Arbeit nach. Dieser Verein umfasst über 40 Firmen und Institutionen, die mehrheitlich im Wagi-Areal domiziliert sind. Das Zentrum geniesst in der Branche nationale und internationale Beachtung und hatte neben internationalen Delegationen auch schon mit den damaligen Bundesräten Pascal Couchepin und Kaspar Villiger hohen Besuch aus Bern. Schlieren ist definitiv in die Champions League der Wirtschaftsstandorte aufgestiegen.
Jetzt geht es darum, die perfekte Schnittstelle zwischen Arbeit, Leben und Freizeit zu realisieren. Dafür muss einiges getan werden und die Stadt tut viel dafür.
René Laemmel, Verleger