Das herkömmliche Velo hat schon längst ausgedient. Es lebe das E-Bike! Es gibt viele Gründe, die für ein E-Bike sprechen. Höchste Zeit also, sich mit Begriffen wie Steuerelektronik, Mittelmotor und Nabenantrieb vertraut zu machen. Unter E-Bikes werden Zweiräder verstanden, die für die Fortbewegung Tretleistung benötigen und zusätzlich Unterstützung durch einen Elektromotor bieten. E-Bikes unterscheiden sich in Bauweise und Funktion teilweise erheblich. Für die Evaluation vor dem Kauf ist zu beachten, dass E-Bikes ein höheres Grundgewicht haben und schneller verkehren als herkömmliche Velos. Es lohnt sich, auf qualitativ hochwertige Bauteile und vor allem leistungsfähige Bremsen zu achten.
Je nach Antriebsart kann der Akku an unterschiedlichen Stellen platziert sein. Die meisten E-Bikes haben heute kompakte, leichte Lithium-Ionen-Akkus mit grosser Reichweite. Die schwereren Nickel-Metallhybrid-Akkus sind inzwischen seltener geworden. E-Bike-Akkus müssen in der Regel nach drei bis fünf Jahren ersetzt werden. Sie kosten bis zu 1000 Franken. Wie bei allen aufladbaren Batterien verringert sich ihre Lebensdauer durch häufigen Gebrauch.
Reichweite: abhängig von vielen Faktoren
Die Distanz, die mit einer Akkuladung zurückgelegt werden kann, ist von verschiedenen Faktoren abhängig – zum Beispiel vom Gelände, Reifendruck, Gewicht und von der Eigenleistung des Fahrers. Als Richtwert für eine Akkuladung gilt eine Reichweite von 50 Kilometern.
Antriebsart: Mittelmotor oder Nabenantrieb?
Die gängigste Antriebsart hierzulande ist der sogenannte Mittelmotor. Bei dieser Bauweise befindet sich der Antrieb beim Tretlager und der Akku hinter dem Sattelrohr. Der Vorteil des Mittelmotors: der Schwerpunkt liegt tief und in der Mitte, was die Fahrsicherheit erhöht.
Die zweithäufigste Antriebsart ist der Radnabenmotor, der sich im Zentrum des Hinterrads befindet. Der Akku wird entweder am Unterrohr oder auf dem Gepäckträger befestigt. Da die elektrische Kraft direkt aufs Rad wirkt – und nicht auf die Kette –, schont der Nabenmotor Kette und Zahnkränze.
Gewicht: leicht soll es sein
Ein geringes Gewicht erleichtert die Handhabung des Velos und wirkt sich positiv auf den Energieverbrauch aus. In der Regel wiegen E-Bikes zwischen 20 und 25 Kilogramm.
Steuerelektronik: ein intelligentes Velo fährt sich leichter
Damit der Motor die Muskelkraft bestmöglich unterstützt, ist eine ausgeklügelte Steuerelektronik nötig. Bei den meisten E-Bikes lässt sich die Tretunterstützung über drei bis fünf Stufen regeln. Hochwertige Modelle registrieren nicht nur die Tretbewegung, sondern auch die Drehzahl der Pedale und den Druck beim Treten. Zudem berechnen sie die optimale Motorleistung.
Bremsen: teure Technik ist nicht nötig
Gute Bremsen sind wichtig, es müssen aber nicht zwingend Scheibenbremsen sein. Für E-Bikes mit Tretunterstützung bis 25 Kilometer pro Stunde reichen vollumfängliche V-Brakes, wie sie auch bei günstigeren Mountainbikes eingesetzt werden. Bei den schnelleren Modellen empfiehlt sich aus Gründen der Sicherheit ein besser greifendes Bremssystem.
Rekuperation: ein Verkaufsargument
Das E-Bike kann auch ein Kraftwerk sein – wenn der Radnabenmotor die Bremsenergie in Strom umwandelt und damit den Akku lädt. Die Technik nennt sich Rekuperation und wird von Herstellern und Händlern gerne als Verkaufsargument genannt. Wie ein Test des Magazins «Velojournal» zeigt, lässt sich aber praktisch nur bei langen Abfahrten Energie gewinnen – und das leider auf Kosten des Tempos, was den Spassfaktor verringert.
Tragen Sie immer einen Helm
Zwar ist E-Bike fahren nicht gefährlicher als gewöhnliches Velofahren. Aber kluge Köpfe auf zwei Rädern schützen sich. Auch auf dem E-Bike.
Beherrschen Sie die Bremsen
E-Bikes sind – je nach Typ – wesentlich schneller als herkömmliche City-Bikes, verfügen aber oft auch über deutlich stärkere Bremsen. Denken Sie daran: die Vorderradbremse zieht viel kräftiger als die hintere. Wenn Sie scharf bremsen, müssen Sie Ihren Körper nach hinten verlagern. Testen Sie deshalb auf einer verkehrsfreien Strasse die Bremsen Ihres E-Bikes! So können Sie sicher anhalten und kennen Ihren Bremsweg.
Passen Sie Ihr Tempo an
Für Autofahrerinnen und Autofahrer sehen Sie auf Ihrem E-Bike so aus, als sässen Sie auf einem City-Bike. Nur fahren Sie unter Umständen viel schneller. Passen Sie deshalb Ihre Geschwindigkeit den Verhältnissen und den Erwartungen der übrigen Verkehrsteilnehmern an.
Geben Sie Handzeichen
Fahren Sie vorausschauend und geben Sie Handzeichen, auch wenn Sie andere Radfahrer überholen.
Fahren Sie dort, wo Ihr E-Bike hingehört
Was für Velos gilt, gilt auch für E-Bikes: beides sind Fahrzeuge und Fahrzeuge gehören auf die Strasse. Fahren Sie also nicht auf dem Trottoir oder im Fahrverbot.
Wählen Sie das richtige E-Bike
Die Motorleistung Ihres E-Bikes muss Ihrer Kraft und Ihren Bedürfnissen entsprechen. Bevor Sie sich zum Kauf eines E-Bikes entschliessen, sollten Sie sich überlegen, wo Ihr E-Bike zum Einsatz kommt. Für den täglichen Weg ins Büro? Für den Sonntagsausflug aufs Land? Testen Sie verschiedene Modelle, bevor Sie sich entscheiden.
Achten Sie auf Ihre Sichtbarkeit
Gute Sichtbarkeit ist ein wichtiger Sicherheitsfaktor. Je schneller Sie mit dem E-Bike unterwegs sind, desto wichtiger ist, dass Sie das Licht schon tagsüber bei schlechten Lichtverhältnissen einschalten. Und tragen Sie helle Kleidung oder reflektierende Leuchtstreifen.
Warten Sie Ihr E-Bike regelmässig
Kontrollieren Sie regelmässig, ob die Pneus gut gepumpt sind und ob die Bremsen und das Licht funktionieren. Oder besuchen Sie regelmässig Ihren Händler und lassen Sie ihn die Verkehrstauglichkeit Ihres E- Bikes prüfen.
Das Fachgeschäft in Ihrer Nähe
Stöckli Bike
Im Welbrig 12
8954 Geroldswil
Tel. 044 748 13 16
www.stoecklibike.ch
Stromvelo.ch
Gstühlplatz 1
5400 Baden
Tel. 056 552 02 52
www.stromvelo.ch
Bildquellen: Flyer, Stromer © Christoph Sonderegger
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