Mit der Ausstellung IMAGINE MOZART | MOZART BILDER zeigt das Mozartfest Würzburg anlässlich des 100-jährigen Jubiläums vom 15. Mai – 11. Juli 2021 im Museum im Kulturspeicher ein Panorama an Darstellungen, zu denen Mozarts Werk und Persönlichkeit bildende Künstler in rund 250 Jahren inspiriert haben. Ausgehend von bildlichen Selbstzeugnissen wie originalen Briefdokumenten und Notenautografen des Komponisten geht es um das Verhältnis bildender Künstler zu Mozart. An hochrangigen Kunstwerken etwa von Delacroix, Klee, Kokoschka, Schinkel, Slevogt und VALIE EXPORT konkretisiert sich der fundamentale Wandel der Mozartbilder und -vorstellungen vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart.
ZUSAMMENSCHLUSS DREIER WÜRZBURGER KULTURINSTITUTIONEN
Seit Planungsbeginn vor drei Jahren sind das Martin von Wagner Museum der Universität Würzburg und das Mozartfest Würzburg eine enge Kooperationspartnerschaft eingegangen, um in der Jubiläumssaison die Ausstellung IMAGINE MOZART | MOZART BILDER in unmittelbarer Nähe des Hauptspielortes zu präsentieren. Als drei Monate vor Eröffnung klar wurde, dass die Ausstellung unter den gegebenen Verhältnissen nicht in den geplanten Räumlichkeiten gezeigt werden kann, stand das gesamte Vorhaben auf der Kippe. Mit grosser Flexibilität und Kooperationsbereitschaft haben die Verantwortlichen vom Museum im Kulturspeicher spontan zugesagt, die Ausstellung in ihren Räumen zu zeigen. Das zeigt eindrucksvoll, was durch kollegiales Miteinander verschiedener Institutionen und kreative Lösungsansätze erreicht werden kann – trotz einer tiefgreifenden Kulturkrise.
IMAGINE MOZART | MOZART BILDER
Der Ausstellungsparcours spürt in drei Kapiteln der Frage nach, wie sich das Verhältnis der bildenden Künstler zu Mozart und seiner Musik mehrfach wandelt.
MOZARTIANA | MUSIKER UND MYTHOS
Am Anfang steht die Faszination, die von der Person des Komponisten ausging. Wie sah Mozart aus? Gibt das berühmte Portrait von Joseph Lange, dem aus Würzburg gebürtigen Schwager des Komponisten, eine Antwort auf diese Frage? Oder werden die Vorstellungen primär von Mozarts Nachruhm bestimmt, wie er sich etwa in Denkmälern spiegelt? Neben den bekanntesten in Salzburg und Wien gibt es inzwischen weltweit eine „Erinnerungskultur“, die den Komponisten mit Statuen und Brunnen ehrt. Mozarts Leben hält den Stoff bereit, aus dem Romane und Filme sind – und Genrebilder, die das Wunderkind ebenso inszenieren wie das sterbende Genie, das angeblich noch auf dem Totenbett das Requiem komponiert habe.
INSPIRATION | CREATIVE CLOUDS
Die Ausstellung setzt einen besonderen Akzent auf die Begegnung mit den schöpferischen Energien, die von der Auseinandersetzung mit Mozart freigesetzt wurden und werden. An herausragenden Kunstwerken konkretisiert sich ein fundamentaler Wandel: von der Darstellung bestimmter Opernszenen und -figuren seit dem frühen 19. Jahrhundert hin zur Reflexion von Kompositions-prinzipien Mozarts im 20. Jahrhundert, ja, bis in unsere Gegenwart.
BÜHNE | MUSIK, KUNST, THEATER
Die Ausstellung mündet in eine Öffnung der bildenden Künste zu den Bühnenkünsten. Kostüme und Bühnenbildentwürfe prägen eigene Imaginationen aus. Ein weites Feld, weshalb sich die Ausstellung auf Inszenierungen der Zauberflöte konzentriert. Aber nicht auf die Entwicklung der Bühnenkünste allein bleibt der Blick gerichtet, sondern er wendet sich „Maler-Stars“ zu, die mit ihren Werken oft eigenwillige Mozart-Ansichten schufen.
Kuratiert ist die Ausstellung von Prof. Dr. Damian Dombrowski, Prof. Dr. Andrea Gottdang und Prof. Dr. Ulrich Konrad. An jedem Samstag im Zeitraum des Mozartfestes 2021 stellen Damian Dombrowski und Ulrich Konrad jeweils ein Exponat der Ausstellung vor und setzen es in einen klingenden Dialog mit Musik von Mozart und anderen Komponisten.
DER AUSSTELLUNGSORT
Das Museum im Kulturspeicher bietet den internationalen Exponaten die passende Umgebung und den perfekten Rahmen, um ihre Wirkkraft und Faszination entfalten zu können. Wie ein lang gestreckter Riegel liegt das mit drei neobarocken Schweifgiebeln versehene alte Gebäude des ehemaligen Getreidespeichers, der 1904 erbaut wurde, parallel zum Main am Alten Hafen. 2002 wurde das Museum im Kulturspeicher nach dem Umbau durch die Architekten Brückner & Brückner eröffnet. Seitdem vereint es auf 3.500 qm Ausstellungsfläche in 12 Räumen zwei Sammlungen – die Städtische Sammlung mit Kunst des 19., 20. und 21. Jahrhunderts sowie die Sammlung Peter C. Ruppert – Konkrete Kunst in Europa nach 1945 und präsentiert ein international geprägtes Programm an Wechselausstellungen.
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