Poulet ist gesund und bekömmlich! Schenkel, Flügeli, Brüstli oder ganze Poulets erfreuen sich grosser Beliebtheit. Doch aufgepasst: Geflügel aus ausländischer Massentierhaltung ist nicht nur ethisch fragwürdig, es ist auch gesundheitlich weniger wertvoll, zum Teil sogar bedenklich.
Schon die alten Babylonier schätzten eine knusprig-kross gebratene Gans, die Ägypter ehrten das Perlhuhn in prächtigen Reliefs, und auch die Eltern des jungen Martin Luther tischten ihrem Sohn, dem späteren Reformator, gerne gutes Geflügelfleisch auf. Als Archäologen auf dem Hof der Luthers in Sachsen-Anhalt gruben, fanden sie die Reste der Luther‘schen Tafelfreuden: Knochen von jungen Gänsen und Hühnern, von Tauben und Enten. Geflügel war damals noch eine teure Delikatesse, ein Inbegriff von Luxus.
Nach Schwein und Rind rangiert Geflügelfleisch auf der Schweizer Beliebtheitsskala auf Platz drei. Es ist besonders fettarm, eiweissreich und leicht verdaulich. Geflügel zählt zu den gesündesten Fleischsorten. Es hat einen hohen Gehalt an B-Vitaminen und liefert Eisen, Kupfer, Kalium und Zink. Den höchsten Eisengehalt weisen Gans und Ente auf. Geflügelleber enthält beson- ders viel Vitamin A, Folsäure, Pantothensäure, Biotin, Vitamin B12 und Vitamin C. In der gesunden Ernährung hat Geflügel einen hohen Stellenwert, weil das Verhältnis von Eiweiss und Fett in vielen Teilstücken besonders günstig ist. Reines Muskelfleisch wie ein Pouletschnitzel enthält circa 24 Prozent Eiweiss.
Der Fettgehalt variiert je nach Geflügelart. Bei allen Arten ist das reine Muskelfleisch sehr mager, auch bei fetten Tieren wie Ente und Gans. Der überwiegende Teil des Fettes sitzt an den Bauchlappen und unter der Haut. Da der Bauchlappen vor der Zubereitung entfernt wird und das meiste Unterbauchfett beim Kochen austritt, reduziert sich der Fettgehalt automatisch. Um Fett und somit Kalorien zu sparen, sollte man die Haut nicht mitessen.
Weil Mastgeflügel sehr anfällig auf Infektionen ist, wird oft der ganze Zuchtbestand mit Medikamenten behandelt, häufig auch vorbeugend. Vor allem Geflügel aus China und Brasilien fällt bei Kontrollen auf Hormone und Medikamentenrückstände immer wieder negativ auf. Der massive Einsatz von Antibiotika hat überdies zur Folge, dass schon viele Bakterienstämme resistent gegen das Medikament sind.
Am besten kauft man Bio-Poulets aus der Schweiz. Diese Tiere leben weniger dicht gedrängt zusammen, sie haben genügend Auslaufmöglichkeiten, Sitzstangen sowie einen Scharrraum im Stall. Der vorsorgliche Einsatz von Medikamenten ist strikt verboten. Die Mastzeit dauert zwei- bis dreimal so lange wie bei Hühnern aus herkömmlichen Farmen.