Gegen Ende des Winters wird’s wieder heimtückisch. Erste, erwärmende Sonnenstrahlen signalisieren Frühlingsgefühle. Doch aufgepasst: Lästige Erreger lösen Erkältungskrankheiten aus.
Lesen Sie hier, was Sie tun müssen, um schnell wieder gesund zu werden, oder erst gar nicht krank werden. Wussten Sie, dass die Luft beim Niesen eine Geschwindigkeit von 160 bis 180 km/h erreicht? Dies entspricht in etwa der Stärke eines Orkans. Bis zu 40’000 Tröpfchen Speichel und Schleim fliegen je nach Grösse zwischen zwei und 40 Meter weit. Beim Husten sind es 80 km/h und etwa 3000 Tröpfchen – doch das sind längst nicht die einzigen Erkältungs-Fakten, die Sie kennen sollten!
– Es gibt mehr als 200 Erreger, die eine Erkältungskrankheit auslösen können.
– Jeden Tag stecken sich weltweit mehr als 50 Millionen Menschen mit Erkältungsviren an.
– Beim Küssen ist die Gefahr einer Ansteckung gering. Der PH-Wert im Mund und Magen tötet die Viren ab.
– Antibiotika helfen in neun von zehn Fällen nicht, weil Erkältungen durch Viren und nicht durch Bakterien verursacht werden.
– Zwei- bis viermal pro Jahr haben Erwachsene im Schnitt eine Erkältung. Kinder erwischt es sechs- bis zehnmal jährlich.
– Wir verbringen etwa zwei bis drei Jahre unseres Lebens mit Erkältungssymptomen.
– Nur jede zehnte Erkältung führt zu Fehlzeiten in Schule und Beruf.
– Im ältesten Medizinbuch der Welt, dem «Papyrus Ebers», haben schon die alten Ägypter vor mehr als 3500 Jahren 20 Arten des Hustens und den Schnupfen beschrieben. Ihre Heil-Empfehlung: Muttermilch mit einer Mischung aus Blei, Weihrauch und Honig als Tinktur, dazu eine Dattelsaft-Nasenspülung.
– Sie sollten sich so lange auskurieren, bis alle Symptome (Schwäche, Abgeschlagenheit, Leistungsminderung, schnelles Ermüden, Appetitstörungen, Gewichtsverlust, Gliederschmerzen) restlos weg sind. Das dauert bei:
- Erkältung: 5–7 Tage
- Magen-Darm-Grippe: 3–7 Tage
- Virusgrippe (Influenza): 10 Tage.
Schutz vor Erkältungen
Halten Sie mindestens zwei Meter Abstand zu Erkrankten. Waschen Sie sich regelmässig mindestens 20 Sekunden lang die Hände. Verzichten Sie auf Händeschütteln. Fassen Sie sich nicht ins Gesicht, weil die Viren von Ihren Händen auf die Schleimhäute übergehen. Befeuchten Sie Ihre Schleimhäute durch Bewegung an der frischen Luft.
– Eine Erkältung wird durch Viren ausgelöst, nicht durch Kälte. Aber: Ein Wechsel zwischen warmer und kalter Luft kann das Immunsystem schwächen. Ausserdem: Bei kalter Luft werden Schleimhäute weniger durchblutet, dadurch gelangen weniger Abwehrzellen in die Nase, die Viren können sich leichter einnisten.
Auch trockene Heizungsluft macht die Schleimhaut anfälliger für Erreger.
Das hilft, wenn es Sie erwischt hat:
- Warm einpacken. Das fördert die Durchblutung der Nasenschleimhäute, der Schnupfen verzieht sich schneller.
- Schleimhäute befeuchten. Zum Beispiel, indem Sie warm, aber nicht heiß, baden (am besten mit ein paar Tropfen Eukalyptus-Öl im Badewasser) oder inhalieren. Auch Lüften hilft.
- Nasenduschen können der Schleimhaut helfen. Nasenspray ist sinnvoll, sollte aber nicht länger als sieben Tage verwendet werden. Austrocknungsgefahr!
- Frisch gekochte Hühnersuppe essen! Sie enthält Cystein, das Entzündungen hemmt und abschwellend wirkt. Ausserdem Zink, das die Immunabwehr unterstützt und Erkältungen verkürzen kann. Essen Sie die Suppe heiss (oder trinken Sie Tees), die Viren vertragen nämlich keine Hitze. Auch wichtig: Vitamine und Mineralstoffe z. B. in Zitrusfrüchten, Milchprodukten, Rindfleisch, Fisch und Nüssen.
– Bei einem Schnupfen befallen Viren die obersten Zellschichten der Schleimhäute und zerstören sie. Der Körper reagiert mit einer Entzündung und vermehrter Schleimbildung, um sie zu schützen. Wir bekommen die typischen Symptome wie Schnupfen, Husten und auch Kopf- oder Gliederschmerzen.
– Fast jeder zweite Berufstätige geht auch mit einem grippalen Infekt arbeiten. Aber ein kranker Mensch macht mehr Fehler. Dadurch verursacht er doppelt so hohe Kosten, als wenn er im Bett bliebe. Und er steckt mit grosser Wahrscheinlichkeit seine Arbeitskolleginnen und Kollegen an.
– Etwa acht Stunden nach der Infektion werden die ersten neuen Viren gebildet. Nach maximal zwei Tagen spüren wir erste Symptome.
Wenn Sie niesen müssen, bitte in ein Taschentuch oder die Armbeuge, das verhindert, dass die Erreger durch den Raum fliegen oder sich auf Ihre Hände setzen. Stofftaschentücher sind ein «no-go»! Immer Papiernastücher benützen!
– Unterdrücken Sie das Niesen nicht. Der dabei entstehende Druck kann die Bakterien in die Nasennebenhöhlen oder ins Ohr drücken. Dadurch könnten Entzündungen entstehen.
Wissenschaftler vermuten, dass ein Mensch, der Erkältungsviren aufgeschnappt hat, bereits ein bis zwei Tage vor Ausbruch der ersten Symptome ansteckend ist. Am ansteckendsten ist er in den ersten zwei bis drei Tagen nach dem Beginn der Beschwerden.
Sie müssen zum Arzt wenn:
- die Erkältungsbeschwerden länger als einige Tage anhalten oder stärker werden
- schnell hohes Fieber (über 39° C) auftritt
- das Atmen schwerfällt
- ungewöhnliche oder sehr starke Beschwerden auftreten.
Erkältungsviren sind winzig: Das Rhinovirus, das für die meisten Erkältungen verantwortlich ist, misst nur 20 Nanometer. Auf einer Ein-Euro-Münze wäre Platz genug für 200 Viren für jedes Mitglied der Weltbevölkerung. Das reicht, um die ganze Welt anzustecken. Viren können bis zu drei Stunden an Händen oder an Gegenständen überleben. Kleinste Partikel fliegen sogar tagelang durch die Luft.