Liebhaber sind ständig auf der Suche nach tollen Weinen und prämierten Jahrgängen. Gute Gewächse, die man auch ein paar Jahre lagern darf, bevor man sie geniesst. Grundsätzlich sind Weine heute so gemacht, dass sie bereits trinkfertig auf den Markt kommen. Das ist vielen Produzenten wichtig, denn sie möchten ihre Weine erstens gleich sofort an den Mann (respektive die Frau) bringen und zweitens soll die Qualität bereits von Anfang an top sein.
Lagern ist heute also vielmehr ein Muss und entsteht bei vielen Leuten dadurch, dass man gar nicht so schnell trinken kann, wie der Wein sich anstaut. Bei Schnäppchen muss man schliesslich zugreifen, wenn der Lieblingswein plötzlich viel weniger als normal kostet. Wenn man von Lagern spricht, dann machen viele Weintrinker das heute nicht mehr länger als ein Jahr – Weissweine, Rosé- und Schaumweine sollte man ohnehin nicht zu lange rumstehen lassen.
TIPPS ZUR RICHTIGEN LAGERUNG
Wenn Sie im Ausverkauf tolle Weine entdecken, dann sollten Sie zugreifen. Wein richtig lagern ist nämlich nicht schwer, wenn man ein paar grundlegende Tipps beachtet.
VERMEIDEN SIE GROSSE TEMPERATURSCHWANKUNGEN
Immer wieder sieht man Haushalte, in welchen Weinflaschen in dekorativen Regalen in der Küche aufgestellt sind, Schaumweine zieren das Fernsehmöbel oder stehen auf dem Dampfabzug über dem Herd. Dabei ist der Wein Temperaturschwankungen ausgesetzt, die er gar nicht mag. Wein fühlt sich am wohlsten bei Temperaturen zwischen 10 bis 15 Grad. Sobald er längere Zeit bei Temperaturen über 20 Grad lagert, reift er zu schnell.
LAGERN SIE AN EINEM DUNKLEN ORT
Genauso wenig wie über den Herd gehört der Wein beispielsweise an einen Ort am Fenster mit direkter Sonneneinstrahlung. Licht schadet den zarten Gewächsen. Lagern Sie Ihre Weinflaschen also am besten an einem dunklen, kühlen Ort. Wenn das nicht möglich ist, können Sie den Wein auch mit Tüchern einwickeln, damit er nicht direkt dem Licht ausgesetzt ist. Lagern Sie den Wein wenn möglich nicht im Karton, der modrige Geruch könnte sich über den Naturkorken im Wein festsetzen.
LIEGEND ODER STEHEND LAGERN?
Weine mit Naturkorken sollten grundsätzlich liegend gelagert werden. So kann man verhindern, dass der Korken austrocknet und undicht wird. Wenn Sie einen Wein nur ein paar Tage oder auch ein, zwei Wochen im Stehen lagern, wird ihm das kaum schaden. Hier geht es um Langzeitlagerung. Weine mit Drehverschluss und Kunststoffkorken betrifft diese Regel natürlich nicht, die können auch stehend gelagert werden.
KÜHLSCHRANK ODER KELLER?
Der Kühlschrank ist mit drei bis fünf Grad zu kalt für die Weinlagerung. Der Korken könnte sich zusammenziehen und Luft in die Flasche lassen. Ausserdem sollte Wein nie zusammen mit Lebensmitteln gelagert werden, da diese Fremdgerüche durch den Korken in den Wein gelangen könnten. Auch nicht jeder Keller eignet sich für die Weinlagerung. Wichtig ist, dass keine grossen Temperaturschwankungen bestehen und nicht noch Zwiebeln, Knoblauch oder andere Lebensmittel sowie Waschpulver gleich daneben gelagert werden oder sich die Flaschen in unmittelbarer Nähe des Heizöltanks, von Autoreifen oder Chemikalien befinden.
LUFTFEUCHTIGKEIT
Wenn Sie Ihren Wein wirklich länger lagern wollen, dann ist eine Luftfeuchtigkeit von mindestens 50 Prozent zu empfehlen – 30 Prozent reichen bei kurzer Lagerung ebenfalls. Entsprechend empfehlen sich Keller mit diesen Voraussetzungen oder Weinklimaschränke, welche dieses Ambiente erzeugen.
WELCHE WEINE SOLL MAN LAGERN?
Wie bereits erwähnt setzen die meisten Weinproduzenten heute darauf, dass ihre Weine trinkreif auf den Markt kommen. Es gibt aber durchaus edle Tropfen, bei denen es sich lohnt, sie noch ein bisschen zu lagern. Dabei werden Weine immer öfter gelagert, weil man sie zu einem früheren Zeitpunkt für einen guten Preis ergattern konnte oder in grösseren Mengen einkauft. Also nicht zwingend nur, um die Qualität zu verbessern. Alltagsweine bedanken sich genauso wie edle und teure Tropfen, wenn man sie richtig lagert. Qualitätseinbussen muss man bei falscher Lagerung immer hinnehmen, nur tun sie nicht immer gleich fest weh im Portemonnaie.