Mehr als zwei Millionen Schweizer verbringen ihren Arbeitstag im Büro – nicht selten acht Stunden im Sitzen. Auch der Feierabend wird häufig sitzend verbracht. Dass Dauersitzen die Gesundheit beeinträchtigen kann, liegt auf der Hand. Vor allem der Rücken leidet unter einer starren Sitzhaltung und viel zu wenig Bewegung. Es gibt jedoch Möglichkeiten, mehr Bewegung ins Büro zu bringen, Fehlhaltungen vorzubeugen und dadurch Rückenschmerzen zu verhindern.

SITZEN, STEHEN UND BEWEGEN
Langes, starres Sitzen kann schnell zu Rückenschmerzen führen, deshalb sollte man so viel Bewegung wie möglich in seinen Arbeitsalltag integrieren. Der einfachste Weg ist häufiges Aufstehen. So rät zum Beispiel die AGR (Aktion Gesunder Rücken) dazu, das persönliche Gespräch mit den Kollegen zu suchen, statt anzurufen oder eine E‑Mail zu schreiben, den Drucker nicht direkt neben dem Schreibtisch zu platzieren oder in der Mittagspause einen Spaziergang zu machen. Das verbessert die Bilanz des eigenen Bewegungskontos. Was viele ausserdem nicht wissen: Auch im Sitzen ist Bewegung möglich. Moderne Aktiv-Bürostühle regen durch bewegliche Sitze und Sitzflächen zu ständigen Haltungswechseln an und ermöglichen Bewegungen in alle Richtungen. Dabei gilt: Je mehr (dosierte) Bewegung ein Bürostuhl zulässt, desto besser ist er für den Rücken. Denn durch ständige Bewegungsimpulse werden die Rückenmuskeln stetig trainiert, was wiederum Wirbelsäule und Bandscheiben stabilisiert. Positiver Nebeneffekt: Auch Konzentration und Leistungsfähigkeit profitieren vom bewegten Sitzen.

Eine weitere Möglichkeit, Bewegung in den Arbeitstag zu integrieren, sind höhenverstellbare Schreibtische. Denn auch der Wechsel zwischen Sitzen und Stehen entlastet den Rücken, beugt Fehlhaltungen und einseitigen Belastungen vor und steigert die Leistungsfähigkeit. Gerade Aufgaben wie das Beantworten von E‑Mails oder das Telefonieren lassen sich ebenso gut im Stehen erledigen. Letzteres sogar im Gehen. Alternativ kann ein Stehpult zum Einsatz kommen, beispielsweise für Besprechungen. Viele Möbelhersteller, so auch Ikea, haben solche Lösungen im Angebot. Diese sind erstaunlicherweise nicht mal so teuer.

Arbeitsplatzmatten und Aktivierungsboards sorgen an Stehtischen zusätzlich für Aktivität. Beim Stehen auf einem beweglichen Untergrund wird eine kaum spürbare Instabilität erzeugt, die den Körper zu Ausgleichsbewegungen anregt. Dieses Plus an Mikro- und Makrobewegungen fördert die Durchblutung, erhöht die Venenaktivität in den Beinen und aktiviert den Stoffwechsel.

DAS RICHTIGE LICHT BEUGT RÜCKENSCHMERZEN VOR
Neben ausreichend Bewegung und ergonomischen Büromöbeln spielt auch das richtige Licht für die Rückengesundheit eine Rolle. Denn unzureichende und nicht an die Tätigkeit angepasste Beleuchtung führt nicht nur zu einer schnelleren Ermüdung der Augen, sondern auch zu Fehlhaltungen und damit zu Rückenschmerzen. Wichtigstes Merkmal rückenschonender Schreibtischleuchten sind die vielfältigen Einstellmöglichkeiten. Sowohl die Lichtintensität als auch Farbtemperaturen und Helligkeit müssen individuell anpassbar sein. Wichtig ist zudem eine gleichmässige, blend- und schattenarme Ausleuchtung.

KURZ UND BÜNDIG
Wer den Arbeitstag am Schreibtisch verbringt, leidet nicht selten unter schmerzhaften Verspannungen und Schmerzen im Rücken. Schuld ist meist stundenlanges, starres Sitzen. Mit ausreichend Bewegung auch im Büro, einem häufigen Wechsel zwischen Sitzen und Stehen sowie ergonomisch gestalteten Arbeitsplätzen lässt sich Rückenschmerzen jedoch effektiv entgegenwirken.

WEITERE INFORMATIONEN UNTER:
www.agr-ev.de
www.mein-gesunder-ruecken.ch
www.chirosuisse.ch