Kräuterwissen und Volksmedizin erleben seit dem verstärkten Fokus auf einen gesunden Lebensstil und der Rückbesinnung auf alte Traditionen einen neuen Frühling. Wir zeigen, wie Heilkräuter dabei unterstützen können das Immunsystem zu stärken und für eine gesunde und basenreiche Ernährung sorgen.
Rosmarin: stärkt Herz, Kreislauf und Blutdruck
So intensiv das Würzaroma von Rosmarin beim Kochen ist, so gross ist auch sein medizinisches Einsatzspektrum: Hier verbindet sich die ganze Naturheilapotheke in einer einzigen Pflanze. Schon in der Antike wurde das aromatische Heilkraut beiAntriebslosigkeit, geistiger Erschöpfung und als Antiseptikum eingesetzt. Rosmarin hat einen positiven Einfluss auf Kreislaufbeschwerden, das Herz wird stärker durchblutet und die Herzleistung gestärkt. Die anregende Wirkung von Rosmarinsaft hilft bei der Behandlung von niedrigem Blutdruck. Aber auch morgendliche Armbäder mit ätherischem Rosmarinöl können hier helfen. Die Bitterstoffe der nadelartigen Blätter regulieren auf milde Art die Verdauung, lindern Kopfschmerzen und Frauenbeschwerden. Äusserlich kann Rosmarin auch als antiseptisches, antibakterielles und antimykotisches Mittel für die Wundbehandlung, bei Akne, Ekzemen sowie Fusspilz verwendet werden.
Thymian: Allheilmittel bei Erkältungen
Traditionell wird das intensiv duftende Heil- und Gewürzkraut bei Erkältungen mit Husten, Schnupfen, Heiserkeit und Halsschmerzen eingesetzt, und zwar sowohl als Tee als auch als Inhalation. Die heilsamen Wirkungen der kleinen Thymianblätter beruhen auf seinem Reichtum an ätherischen Ölen, die Bakterien bekämpfen, Schleim lösen, Bronchien entkrampfen und Entzündungen beruhigen. Sein antibakterielles, antivirales, antimykotisches, schmerzlinderndes und wundheilendes Wirkspektrum machen Thymian so besonders: Die Heilpflanze greift gleich an mehreren Erkältungssymptomen an. Neben den Atemwegen profitieren auch Verdauungsorgane, Leber und Immunsystemvon der positiven Wirkung der Gerbstoffe. Da Thymian auch östrogenähnliche Substanzen enthält, gilt er als hilfreiche und beruhigende Pflanze in den Wechseljahren. Äusserlich wird er bei rheumatischen Gelenkschmerzen, Hautproblemen, frischen Wunden und Schnittverletzungen eingesetzt.
Salbei: wirksam bei Hals- und Zahnfleischproblemen und starker Schweissbildung
Auch Salbei kann viel mehr als nur Speisen würzen, wie schon sein Name verrät. Abgeleitet vom lateinischen Verb „salvare“, bedeutet er so viel wie retten und erlösen. Mit seiner Kombination aus ätherischen Ölen wirkt Salbei entzündungshemmend, desinfizierend und lindernd bei Heiserkeit, Halsentzündungen, Hustenreiz und Erkältungssymptomen – und zwar gleichermassen als Tee, Inhalation, Gurgellösung und in Bonbonform. Salbeitee hemmt die übermässige Schweissbildung, weshalb die Heilpflanze auch in vielen Deos enthalten ist. Positiv wirkt sich Salbeitee auch auf die Verdauung, den Stoffwechsel und bei Frauenbeschwerdenaus. Gekaute Salbeiblätter helfen auch gegen Zahnfleischentzündungen und Mundgeruch. Und wenn keine Zahnpasta verfügbar ist, bekommt man die Zähne auch durch Salbeikauen schnell wieder sauber.
Petersilie: für gesunde Verdauung, Harnwege und bei Insektenstichen
Das bekannteste Kraut der deutschen Küche und das wohl am meisten unterschätzte Heilkraut ist die Petersilie. Sie enthält wertvolle Nährstoffe, Mineralien und Spurenelemente wie Vitamin A, B, E und besonders viel C, sowie Folsäure, Kalzium, Magnesium und Eisen. Als Heilpflanze kann Petersilie aber noch viel mehr: In ihrem ätherischen Öl ist der Wirkstoff Apiol enthalten, der die Verdauung anregt und Sodbrennen lindert. Eine zusätzlich entwässernde Wirkung sorgt dafür, dass die Harnwege durchgespült werden, so dass Giftstoffe und Bakterienausgeleitet werden. Um von der vollen Heilkraft zu profitieren, muss Petersilie als Saft, Tee oder Tinktur verwendet werden. Frisch zerkaut vertreibt das Kraut übrigens auch Mundgeruch. Und auf einen Mückenstich gerieben, lindert es sofort den Juckreiz. Äusserlich wird Petersilie auch gegen Kopfschuppen sowie bei Gicht und Rheuma eingesetzt.
Quelle: www.gesundes-bayern.de & www.gsunde-gschichten.de.
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