Dr. Lorenzet’s Gesundheits-Kolumne:
Das Testosteron ist das männliche Geschlechtshormon und sorgt für Kraft und Muskelaufbau und spielt bei der Geschlechtsreife eine zentrale Rolle. Es ist für den Sexualtrieb zuständig. Beim «Midlife-Mann», das heisst im Alter zwischen 40 und 65 Jahren, treten die ersten Anzeichen des Alterungsprozesses auf mit Verringerung der körperlichen und geistigen wie auch der sexuellen Leistungsfähigkeit und Zunahme des Bauchfettes. Diese Prozesse laufen bei jedem Mann unterschiedlich schnell und unterschiedlich ausgeprägt ab.

WELCHE BESCHWERDEN WERDEN BEI TESTOSTERONMANGEL BEOBACHTET?
• Abnahme der geistigen Aktivität und Lebensfreude
• Empfindliche und trockene Haut
• Hitzewallungen und/oder Schweissausbrüche
• Zunahme des Bauchfettes (Bauchumfang, Bierbauch!)
• Entstehung von Blutarmut durch Abnahme der Anzahl roter Blutkörperchen (dadurch Müdigkeit)
• Schlafstörungen
• Konzentrationsschwäche
• Depressive Verstimmungen oder Depressionen
• Abnahme der Knochendichte (Osteoporose)
• Verstärkter Muskelabbau
• Verringerte sexuelle Lust (Libido)
• Erektionsprobleme

Wer sich von diesen Symptomen angesprochen fühlt, sollte seinen Testosteronspiegel bestimmen lassen. Das geschieht durch eine einfache Blutentnahme. Beschwerdefreie Männer müssen keine Behandlung haben, doch bei bestehender Symptomatik ist eine Substitution angezeigt. Diese wird in der Regel durch dreimonatliche Spritzen durchgeführt.

WARUM SOLLTE EIN MANN SEINEN BAUCHUMFANG KENNEN?
Der Bauchumfang ist ein Mass für die Menge an Fett im Bauchraum. Studien haben belegt, dass je grösser der Bauchumfang beim Mann ist, desto geringer ist in der Regel auch sein Testosteronspiegel. Männer mit einem Bauchumfang von über 102 Zentimetern haben mit hoher Wahrscheinlichkeit einen zu tiefen Testosteronspiegel (mit entsprechenden Symptomen). Ein dicker Bauch und Beschwerden wegen eines Testosteronmangels entsprechen nicht dem Idealbild des Mannes. Das Bauchfett ist eine «Hormonfabrik» mit Produktion von Substanzen gegen Entzündungen zum Beispiel in den Blutgefässen. Mögliche Folgen sind ein zu hoher Blutdruck, Schlaganfall und Herzinfarkt. Zudem beeinträchtigen diese Substanzen den Fett-, Zucker- und Insulinstoffwechsel. Dadurch kann ein Altersdiabetes entstehen.

Die Lösung dieser Situation, nämlich abzunehmen, gestaltet sich häufig als nicht so einfach. In den Fettzellen wird unkontrolliert das Sättigungshormon Leptin gebildet und dadurch verringert sich seine Wirkung als Essbremse. Es kommt zu einer übermässigen Nahrungsaufnahme, da das Sättigungsgefühl nicht einsetzt, und damit zu einer weiteren Gewichtszunahme. Der Betroffene befindet sich in einem Teufelskreis.

Durch Ersatz eines möglichen Testosteronmangels kann in diesem Fall geholfen werden. Testosteron vermindert die Fettmasse und Folgebeschwerden, und Folgerisiken wie oben beschrieben können verringert werden.
Lassen Sie deshalb Ihren Testosteronspiegel und Ihren Bauchumfang messen. Ihre Lebensqualität und ihre Lebenserwartung können dadurch prognostisch eingeordnet werden.

WELCHE KONKRETEN TIPPS LASSEN SICH EINFACH UMSETZEN?
• Testosteronspiegel bestimmen lassen mit evtl. Ersatz
• Trinken Sie 1 bis 2 Liter Wasser pro Tag
• Essen Sie ausgewogen, viel Gemüse, Obst und ballaststoffreiche Lebensmittel
• Mediterrane Küche!
• Möglichst wenig Alkohol trinken
• Verzichten Sie aufs Rauchen
• Bauen Sie Erholungsphasen in Ihren Alltag ein
• Dauerstress vermeiden mit Erholungsphasen (Termine mit sich selbst in seiner Agenda abmachen)
• Regelmässige Bewegung

Dr. Lorenzet: clorenzet@bluewin.ch//www.lorenzet.chDr. Lorenzet Gesundheitskolumne Testosteron